Obwohl konfliktbezogene sexuelle Gewalt gegen Männer häufiger vorkommt als allgemein angenommen, sind diese Verbrechen nach wie vor nur unzureichend untersucht. Diese empirische Realität trifft global zu, als auch explizit in Nord Uganda. Im Rahmen des ugandischen Bürgerkrieges zwischen der Lord's Resistance Army (LRA) Rebellengruppe und der Ugandischen Regierungsarmee waren Verbrechen sexueller Gewalt an Männern weit verbreitet und stellten einen elementaren Aspekt systematischer Kriegsführung gegen die Zivilbevölkerung dar. Obwohl dieser Prävalenz sind diese Verbrechen und die Erfahrungen männlicher Überlebender sexueller Gewalt nur unzulänglich erforscht und erfahren auch lokal in Nord Uganda nur unzureichende Betrachtung. Dieser andauernden Nichtbetrachtung dieser Verbrechen und der Erfahrungen männlicher Überlebender entgegenzuwirken, ist Anliegen des neuen Buches von Dr. Philipp Schulz: „Male Survivors of Wartime Sexual Violence: Perspectives from Northern Uganda“, erschienen im November 2020 bei University of California Press.
In diesem Vortrag stellt Dr. Philipp Schulz sein neues Buch vor, und präsentiert die zentralen Argumente und deren Implikationen für Forschung und politischer Praxis im Bereich feministischer Sicherheitsstudien. Das Werk ist unter www.ucpress.edu/book/9780520303744/male-survivors-of-wartime-sexual-violence frei verfügbar.
Referent
Dr. Philipp Schulz arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Interkulturelle
und Internationale Studien (InIIS) der Universität Bremen. Zuvor war er von 2014 bis 2017 am Transitional Justice Institut der Ulster University in Nordirland tätig. 2016 arbeitete er zusätzlich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Refugee Law Project (RLP) an der Makerere University in Uganda. Bevor er 2018 seine aktuelle Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Interkulturelle und Internationale Studien (InIIS) der Universität Bremen antrat, war er als Gastforscher am Hugo-Valentin-Zentrum (HVC) an der schwedischen Universität Uppsala tätig.
Literaturempfehlungen
Schulz, Philipp (2020): Male Survivor of Wartime Sexual Violence: Perspectives from Northern
Uganda. Oakland: University of California Press. Text abrufbar unter:
doi.org/10.1525/luminos.95 (Zugriff 20.02.2021).
Schulz, Philipp (2018): Displacement from Gendered Personhood: Sexual Violence and Masculinities in Northern Uganda. In: International Affairs, 94 (5): 1101-1119. Text abrufbar unter: web.b.ebscohost.com/ehost/pdfviewer/pdfviewer?vid=2&sid=07c41743-412b-4d85-922e-eb3bf4dfef91%40pdc-v-sessmgr01 (Zugriff 20.02.2021).
Touquet, Heleen/Gorris, Ellen (2016): Out of the Shadows? The Inclusion of Men and Boys in
Conceptualisations of Wartime Sexual Violence. In: Reproductive Health Matters, 24 (47):
36-47. Text abrufbar unter: www.jstor.org/stable/pdf/26495889.pdf
caa0593031d8ae1 (Zugriff 20.02.2021).
Die Veranstaltung findet als Online-Seminar via Zoom statt. Die Anmeldung ist per E-Mail an bremen@sicherheitspolitik.de bis zum 02.03.2021, 16.00 h, möglich. Anschließend wird ein Link für die Registrierung per E-Mail zugesendet. Mit der Registrierung für dieses Online-Seminar bestätigen Sie, dass Ihre Daten mittels EDV gespeichert und für Zwecke der im Titel genannten Veranstaltung verarbeitet werden dürfen. Wir verarbeiten Ihre Daten nur im Rahmen der DSGVO (unsere Datenschutzerklärung:Datenschutz (sicherheitspolitik.de))).